VODNJAN / DIGNANO, ein Städtchen in Sädwestistrien, 11,7 km von Pula entfernt, in einer Höhe von 135 m, ist ein Gebiet mit alten Traditionen, das auf den Spuren prähistorischer Bauten entstand, die in der weiteren Region schon seit Urzeiten bestehen. VODNJAN / DIGNANO ist aus einem mittelalterlich ländlich besiedelten Ort entstanden und behielt diese besondere Charakteristik noch lange bei, um jetzt, in unserer Zeit, das geworden zu sein, was mit einem Mensch mit langer Lebenserfahrung zu vergleichen wäre. Das weitreichende Gebiet mit den vielen charakteristischen kažuni oder casite (Steinhäuschen), die in der Technik einer Trockenmauer errichtet wurden, um das Eigentum abzugrenzen, ist Zeuge einer tausendjährigen landwirtschaftlichen Vergangenheit seiner Bewohner, die sich dem Oliven – und Weinbau, als der Basis für den eigenen materiellen Wohlstand, gewidmet hatten.
In VODNJAN / DIGNANO, einem Ort mit 3678 Einwohnern, gibt es auch heute noch eine groβe Zahl der Urbevölkerung mit tausendjährigen Wurzeln – die ''Bumbari''. Diese Bewölkerungsgruppe gibt ihre istrisch-romanische und istrisch-venezianische Mundart, sowie die reiche lokale Folklore, die wertvollen bunten Trachten, den Haarschmuck, die hundertjährige Tradition an Liedern, Tänzen und Feierlichkeiten ständing an die nächsten Generationen weiter. VODNJAN / DIGNANO ist also das Beispiel eines Gemeindezentrums mit touristischer Prägung – eine zweisprachige Kultur mit heterogenen Einwohnern; zu VODNJAN / DIGNANO gehören auch die Ortschaften Galižana, Fažana, Peroj, Barbariga, Valbandon und Gajana mit insgesamt 8274 Einwohnern, die überwiegend in der Industrie, der Landwirtschaft, im Fremdenverkehr und Handel tätig sind. Berühmt wegen seiner ausgezeichneten Weine und dem geschätzten Olivenöl mit einer hundertjährigen Herstellungstradition, liegt VODNJAN / DIGNANO an der Kreuzung der Hauptverkehrsstraβen Buje-Pula und Rijeka-Pazin-Pula sowie der Regionalstraβen Vodnjan-Fažana und Vodnjan-Galižana und an der Bahnlinie Divača-Pula.
VODNJAN / DIGNANOs urbane Entwicklung breitet sich auch auf die Peripherie aus, ohne dass dabei das Profil dieser Stadtsiedlung, mit dem gröβten Glockenturm Istriens verunstaltet wird.
Einer Legende nach entstand es aus einem Zusammenschuss von sieben Villen, die einen Teil des kolonialen Besitztums von Pula darstellten. VODNJAN / DIGNANO, schon in der Römerzeit als VICUS ATTINIANUM bekannt, wurde in historischen Quellen bereits im Jahr 932, aus den Zeiten von Pietro Candiano, dem die istrischen Städte Amphoren ''mit gutem Wein'' (als Gegenleistung für seinen Schutz) lieferten, erwähnt. Die Innenstadt, alt historischer Kern, hat ihr spezifisches mittelalterliches Aussehen bewahrt, mit kleinen Plätzen und schmalen Gassen, die sich unregelmäβig zwischen den Häusern schlingen, mit Pflastersteinen und Fassaden aus bearbeitetem Stein, mit alten Gässchen, die immer noch die starke Anwesenheit der gotisch-venezianischen Zeit, der Renaissance und des Barockstils spüren lassen und mit zahlreichen Kirchen, angereichert mit Erinnerungen und Kunstwerken. Unter ihnen befindet sich auch die Kirche des Heiligen Jakobs (San Giacomo delle Trisiere), die sich in der Alstadt befindet und bereits im Jahr 1212 zur Pfarrkirche verkündigt wurde, und die Zeuge von wichtigen historischen Ereignissen ist, wie beispielsweise die Unterzeichnung des Friedens mit Pula im Jahr 1331 sowie die Niederschrift des erneuerten Statuts im Jahr 1492.
Die Straβen von VODNJAN / DIGNANO strahlen immer noch die Vergangenheit aus: angefangen vom gotischen Palast der Grafen Bettica und den auf die Häuserfassaden gemeiβelten Gesichtern, über den Brunnen mit schmiedeeisernen Verzierungen, bis hin zur Holzschnitzerei an den Türen einst wichtiger Paläste und der eleganten Kirche der Maria del Carmine (1630).
Der groβe Volksplatz im Stadtzentrum bezeuchnet die alte Stelle des ehemaligen Schlosses mit Türmen, das wahrscheinlich im IV. oder V. Jahrhundert errichtet worden war und im Jahre 1808 zerstört wurde. Umgeben ist dieser Platz von einst wichtigen Paläste, wie z.B. dem Rathaus im neugotischen Stil, dem Haus Benussi, dem Haus Bembo und dem Palast Bradamante, dessen Front mit einer öffentlichen Uhr und einem eleganten Triforium verziert ist.
Eine andere wichtige und sehr besuchte Stelle, ist der Domplatz vor St. Blasius, einer Pfarrkirche, die auf den Überresten einer frühromanischen Kirche gebaut und im Jahr 1781 zerstört wurde. Im Dom, der im Jahr 1800 eingeweiht wurde, werden zahlreiche wertvolle Kunst – und Kulturwerke aufbewahrt, wie beispielsweise eine Kustodia im Tiefrelief aus dem Jahr 1451, Holzfiguren und Gemälde, die im Zeitraum vom XVI. bis zum XVIII. Jahrhundert entstanden sind, Werke groβer Meister, wie Paolo Veneziano, Jacopo Contarini, Jacobello del Fiore, Lazzaro Bastiani, Gaetano Grezler, Avenerio Trevisan, Antonio Dalla Zonca und anderer.
Das Besondere an der Sammlung dieser sakralen Kunst sind zahlreiche Reliquien und Körper von Heiligen, die Reliquiare aus Murano, Heiligengewänder und wertvolle alte Bücher.
Von groβer Bedeutung sind auch die Fresken in den benachbarten Kirchen: St.
Margarita (XII. Jh.), Madonna Traversa (XIII. Jh.), St. Kirin (VI. Jh.) St. Foska (VIII. – IX. Jh.), die das Ziel heutiger Pilger sind.